Am Dienstag, 19. Juni gab Korn im Hallenstadion in Zürich ein Konzert. Das ist das erste Post, das ganz eindeutig Off-Topic ist. Leider komme ich erst jetzt dazu darüber zu schreiben.
Korn hatte vor ein paar Jahren ganz geilen Sound gemacht, aber leider hat sich der Musikstil in den letzten paar Jahren von Nu Metal in Richtung Pop verändert. Das Album „Unplugged“ war diesbezüglich auch eine richtige Katastrophe und dementsprechend ging ich mit keinen grossen Erwartungen ins Hallenstadion (eigentlich habe ich mich schon darauf eingestellt, dass das Konzert unglaublich scheisse wird).
Als Vorgruppe von Korn war Hatebreed am Drücker. Diese Jungs gaben richtig Gas und brachten das Publikum zum rocken. Angefangen haben sie bereits um 20 Uhr (Hallo? Da war erst Türöffnung!) und leider bekam ich nur noch die letzten zwei Songs mit :(. Naja, shit happens…
Von Hatebreed habe ich auch schon ein paar CDs, nur leider habe ich sie noch nie (ganz) live gesehen.
Wie ich gehört habe, wurde am Konzert nur alkoholfreies Bier ausgeschenkt. Trotzdem gab’s einige Kreaturen, die meinten das diese Pfütze sie betrunken machen würde und verhielten sich dementsprechend. 🙂
Um etwa 21:15h kam dann Korn endlich auf die Bühne. Hmm… Korn, mehr als 5 Leute? Da stimmt was nicht. Das Head nicht mehr in der Band ist, habe ich mal mitbekommen. Aber das Fieldy auch nicht mehr dabei ist, ist an mir vorbei (hat wahrscheinlich damit zu tun, dass mir das neue Zeugs nicht mehr passt).
Nun gut, also da waren Jonathan Davis, Munky und David (mit etwas längeren Haaren). Dann noch ein neuer, der Fieldy bereits vom Umfang nicht ersetzen kann :). Und was mich am meisten verwundert/gestört hat, waren die zusätzlichen Musiker, die den Sound verunstalteten. Ein Blonder mit langen Haaren (der eine verdammt hässliche Frau abgegeben hätte) an weiteren Drums und einer an einem Keyboard (Hallo?) und noch einer oder ev. auch zwei auf der linken Seite. Und um jetzt nicht ganz off-topic zu bleiben: Es standen noch zwei MacBooks auf einem Tisch an der linken Seite.
Die ersten drei Songs waren ganz okay und dann gings etwas bergab, dann kamen ein paar neue Sachen, die ultrakacke waren und am Schluss gings wieder etwas bergauf. Gestört haben die zu langen Unterbrüche nachdem ein Lied zu Ende war. Jonathan ging jeweils nach hinten, trank etwas und schnüffelte wahrscheinlich noch etwas Sauerstoff (wie er es in den letzten Konzerten immer tat) bevor es weiter ging. In dieser Pause wurde uns die Wartezeit mit Elektro versüsst *grrrrr*. Das neue Lied, das sie gespielt haben, stand unter Reggae Einfluss und erinnerte nicht mal mehr in Ansätzen an das frühere Korn.
Die alten Lieder waren allesamt ohne Pepp und Power. Einzig „Right now!“ (ein neueres, nicht besonders gutes Lied, aber dennoch im Mainstream erfolgreich) hatte etwas Pepp, aber das wahrscheinlich nur, weil es das Letzte vor der Zugabe war. Dann sprach Jonathan noch ein bisschen zum Publikum. Man merkt, dass sie erfolgreich wurden, entsprechen Geld verdient haben und es ihnen einfach zu gut geht. Früher spürte man noch die Emotionen, den Hass, die Verzweiflung, aber von dem ist absolut gar nichts mehr vorhanden. Im Gegenteil. Ich hatte echt teilweise das Gefühl, dass er einfach etwas runtersingt, es ihm scheissegal ist, wie es tönt oder daherkommt. Hauptsache er hat das Konzert hinter sich… Und habe ich schon erzählt, dass der Sound durch die elektronische Unterstützung nur noch schlechter wurde?
Korn hat sich definitiv so weit verändert, dass ich sagen muss, das ich nie mehr eine (Korn)-CD kaufen oder ein Konzert besuchen werde. Das überlasse ich lieber dem Mainstream, der sich diesen Pop-Mist antun möchte.
Am 27. Juli soll übrigens das achte Studioalbum herauskommen.
Nichts desto trotz: Verlassen habe ich das Konzert mit einem positiven Gefühl. Ich ging dermassen negativ eingestellt an dieses Konzert, dass ich nur positiv überrascht sein konnte. Wer kennt das nicht, wenn du Mathematik überhaupt nicht raffst und dich dann über eine 3,5 freuen kannst :). So ging’s bei mir mit diesem Konzert…
Zum Schluss:
Ich brauche ja nicht zu erwähnen, dass die Vorband wieder einmal mehr um Welten besser als der Hauptact war. Und wer sich fragt, warum ich mich über dieses Thema so auslassen kann, dem soll gesagt sein, dass Korn mal mein unumstrittener Favorit gewesen war.
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